Universität Bayreuth – zu Guttenberg hat vorsätzlich getäuscht
Bayreuth. Die Universität Bayreuth hat die Untersuchungen zur Causa Guttenberg abgeschlossen und ist zu dem Schluss gekommen, zu Guttenberg habe “vorsätzlich getäuscht“
Nachdem die Süddeutsche Zeitung im Februar 2011 berichtete, der damalige Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg habe Teile seiner Doktorarbeit nicht selbst verfasst, bezeichnete zu Guttenberg diese Anschuldigungen abstrus. Kurz darauf gab er bekannt, seinen Doktortitel vorübergehend bis zur Klärung der Vorwürfe nicht tragen zu wollen. Am 22.Februar erkannte die Promotionskommission der Universität Bayreuth Karl Theodor zu Guttenberg seinen Doktortitel ab, weil er gegen Regelungen der Promotionsordnung verstoßen habe. Eine Untersuchung durch die Kommission “Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ der Hochschule folgt und kam nunmehr zu dem Ergebnis, “dass Herr Freiherr zu Guttenberg die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht hat.“ Die Kommission fand in der Untersuchung viele Textstellen, die sie als Plagiate einschätzte.
Auch das Promotionsverfahren insgesamt wurde unter die Lupe genommen. Im Ergebnis stellte die Universität Bayreuth fest, dass den Doktorvater Prof. Peter Häberle keine Mitverantwortung für das Fehlverhalten zu Guttenbergs trifft. Allerdings wäre für die Benotung der Arbeit mit “summa cum laude“ eine ausführlichere Begründung notwendig gewesen.
(ine)
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