Erhebliche Behinderungen im Bahnverkehr
Leipzig. Wie die Bahn gestern schon ankündigte, hielt sie trotz ihres Teilerfolges vor Gericht an ihrem Notfallfahrplan fest. Reisende sollten sich für den ganzen Freitag auf massive Behinderungen und Zugausfälle einstellen.
Der Ersatzfahrplan der Bahn gilt für alle Züge des Personenverkehrs ganztätig bis in die Nacht von Freitag auf Samstag. So fallen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sämtliche IC-Züge aus, viele ICE- und EC-Linien sind gestrichenund im Nahverkehr ist nur die Hälfte der Züge unterwegs. Die Bahn setzt teilweise Busse ein, so unter Anderem für die S-Bahn zwischen Halle und Leipzig. Der Flughafen Leipzig/Halle wird im Stundentakt angefahren. Für Fahrgäste hat die Bahn eine eine kostenlose Service-Hotline unter der Telefonnummer 08000 996633 eingerichtet.
Die für viele ermäßigte Tickets geltende Zugbindung werde angesichts des eingeschränkten Fahrplans generell aufgehoben, so ein Bahnsprecher.
Gestern Nacht hatte das Chemnitzer Arbeitsgericht den Streik der Lokführergewerkschaft GDL in Teilen genehmigt. Im Fern und Güterverkehr sind Streiks dagegen untersagt worden.
"Wir begrüßen, dass wir bei der DB Regio AG und bei den S-Bahnen der DB einen Arbeitskampf führen dürfen. Wir können jedoch nicht nachvollziehen, warum der Güter- und der Fernverkehr nicht bestreikt werden darf", so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Manfred Schell.
Am Wochenende soll es keine Streiks geben.
Indes wird der Ton zwischen GDL und Bahn immer rauer. Der GDL Vorsitzende Manfred Schell hatte in einem Interview am heutigen Freitag im Morgenmagazin von ARD/ZDF Vorstandsmitglieder der Deutsche Bahn AG als "Lügner" bezeichnet und bezichtigte unter anderem Personalvorstand Margret Suckale
der vorsätzlichen Täuschung. Dies wurde von der Bahn zurückgewiesen. "Dieser Stil ist gänzlich unakzeptabel. Noch erschreckender als
diese verbalen Entgleisungen ist allerdings der Realitätsverlust von
Herrn Schell." Schumacher verwies auf den Vorwurf Schells,
DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn habe in der vergangenen Woche
die Vertraulichkeit eines gemeinsamen Vieraugengespräches gebrochen.
Schumacher: "Jedermann kann nachlesen, dass es Herr Schell war, der
wenige Stunden nach dem Treffen mit Herrn Mehdorn an die Öffentlichkeit
gegangen ist und die Medien selbst über dieses 'Geheimtreffen'
informiert hat. Jetzt der DB-Spitze einen Vertrauensbruch vorzuwerfen,
ist grotesk."
weitere Informationen: www.bahn.de/aktuell
(msu)