DIW geht von stabilem Wachstum aus
Berlin. Auch in den kommenden zwei Jahren bleibt das Wirtschaftswachstum in Deutschland stabil. Davon geht das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in seiner am Dienstag veröffentlichten Herbstprognose aus.
Das DIW erwartet bei der realen Wirtschaftsleistung in diesem Jahr ein Plus von 2,4 Prozent, für 2008 2,1 Prozent Wachstum und für 2009 eine Rate von 1,7 Prozent. Als große Herausforderung und Gefahr für das Wachstum sieht das DIW den zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die aktuellen Probleme auf den Finanzmärkten weltweit hätten hingegen kaum Einfluss auf die Konjunktur.
Das DIW erwartet eine Trendumkehr. "Während in diesem Jahr die Unternehmensinvestitionen besonders kräftig zulegen, wird in den Folgejahren die private Konsumnachfrage zur Schubkraft für die weitere Expansion", sagte DIW-Deutschlandexperte Stefan Kooths. Die Inflationsrate werde im gesamten Prognosezeitraum unter 2 Prozent liegen. Bei den Arbeitslosenzahlen erwartet das DIW Berlin einen weiteren Rückgang - wenngleich weniger stark als bisher: Die Zahl der Arbeitslosen werde bis 2009 auf rund 3,3 Millionen zurückgehen.
Kleiner Wermutstropfen. In der Frage, ob der Wirtschaftsaufschwung auch "bei den Menschen ankommt", sind die Aussichten laut DIW Berlin verhalten. "Der Aufschwung kommt nicht für alle, aber für immer mehr", so DIW-Experte Kooths. Die durchschnittliche effektive Lohnsteigerung pro Arbeitnehmer werde 2007 in Höhe der Inflationsrate liegen. In den kommenden beiden Jahren dürften die Effektivlohnsteigerungen bei knapp 2,5 Prozent liegen. Arbeitnehmer können erstmals seit Jahren wieder mit Reallohnsteigerungen rechnen.
Der Wirtschaftspolitik rät das DIW Berlin zu einer ruhigen Hand. "Die Finanzpolitik sollte an ihrem Konsolidierungskurs festhalten", so DIW-Präsident Zimmermann. "Wir empfehlen, die Überschüsse zur Schuldentilgung zu verwenden und verstärkt in Infrastruktur, Bildung und Forschung zu investieren."
(mkr)