Kongresshalle Leipzig wird 2008 wiederbelebt
Leipzig. Ein jahrelang brachliegendes Veranstaltungshaus soll in Kürze zu neuem Leben erweckt werden. Die Verwaltungsspitze der Stadt Leipzig stimmte am Donnerstag einer Vereinbarung mit der Krystallpalast Varieté Leipzig GmbH & Co. KG zur künftigen Nutzung der Kongresshalle zu. Diese sogenannte Vereinbarung zur Besitzüberlassung gilt zunächst bis zum Dezember 2008, parallel dazu wird unter Federführung des Dezernates Kultur eine Beschlussvorlage für den Stadtrat erarbeitet, welche eine Fortnutzung durch das Krystallpalast Varietè Leipzig auf Basis eines Erbbaurechtsvertrages vorsieht.
Danach wird das Krystallpalast Varieté Leipzig im Großen Saal seinen Historischen Spiegelpalast für rund 500 Besucher einbauen. Es soll als Veranstaltungsort für Konzerte, Kleinkunstveranstaltungen, Lesungen, Bankette, Empfänge, Präsentationen, Tagungen und Firmenpartys dienen
Das Spiegelzelt in der Kongresshalle soll nicht als feste Spielstätte des Krystallpalast Varietés dienen, sondern auch von anderen Kultureinrichtungen und Veranstaltern für Konzerte, Kleinkunst, Veranstaltungen im Rahmen bestehender Festivals, Varieté- und alle Arten von Entertainment-Shows, Lesungen, gepflegte Tanzveranstaltungen u.v.a. genutzt werden. Ebenso sind Bankette, Empfänge, Präsentationen im exclusiven Rahmen durchführbar.
Die Stadt hält das Projekt für realisierbar und begrüßt das Projekt. "Das Konzept der Krystallpalast Varieté Leipzig GmbH & Co. KG ist tragfähig. Ich bin froh, dass damit - in einem ersten Schritt - ein Teil der Kongresshalle wieder zum Leben erweckt wird", sagt Kultur-Bürgermeister Dr. Georg Girardet.
Die Eröffnung ist für den 22. Januar 2008 geplant. Um den Termin halten
zu können, muss das Varieté noch im Oktober 2007 mit den baulichen
Maßnahmen beginnen.
Zunächst sollen rund 250 000 Euro investiert werden. Damit sind die
Planungen für drei Jahre abgedeckt. Ist das Konzept in dieser Zeit
erfolgreich, sollen im Anschluss der Große Saal und sein Umfeld saniert
werden.
Die Kongresshalle
Die Kongresshalle wurde 1900 als Gesellschaftshaus eröffnet, und später
unter anderem als Interimsspielstätte des Gewandhausorchesters, als
Probebühne der Oper Leipzig und als Standort des Theaters der Jungen
Welt genutzt. Nach einem Brand im Weißen Saal musste das Gebäude 1989
geschlossen werden. In der Folgezeit wurde das Gebäude gesichert,
Fassade und Dach instand gesetzt. Ende der 90er Jahre wurden durch den
Betrieb für Beschäftigungsförderung (BfB) Sanierungsmaßnahmen im
Inneren begonnen, jedoch nicht abgeschlossen.
Seit mehr als zehn Jahren bemüht sich die Stadt Leipzig, die
Kongresshalle wieder zu beleben. Doch alle von Dritten vorgelegten
Nutzungskonzepte scheiterten bisher an der nicht vorhandenen
Finanzierung der Sanierung. Eine 2001 gegründete Bürgerinitiative, der
Kongresshalle Leipzig e. V., bemüht sich, für die Sanierung des
Bach-Saales als Teilsanierung öffentliche und private Mittel
aufzubringen.
Der Stadt Leipzig sei es daran gelegen, die Kongresshalle als Ganzes wieder nutzbar zu machen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung.
weitere Informationen: www.krystallpalastvariete.de
(msu)