Neues von der Waterkant

ruegenbruecke5.jpg"Vom Welterbe zur Trauminsel"
"Ein wenig wie San Francisco"
"Ein Jahrhundertbauwerk"
"Die Brücke ist ein Symbol für den Aufschwung"
"Sechs Brückenteile bilden ein Jahrhundertbauwerk"

Die Überschriften und Lobeshymnen, welche für ein beeindruckendes Bauwerk momentan gesungen werden, sind vielfältig und doch treffen alle auf ihre Art und Weise den Kern der Sache.
Bevor ich Ihnen einige Fakten und Hintergrunddetails liefere, vorab etwas in eigener Sachen:
wir möchten gerne diesen Brückenschlag zwischen der größten und bestimmt auch schönsten Insel unseres Landes zum Anlass nehmen, eine neue Rubrik auf den Leipzig Seiten zu starten.
An dieser Stelle will ich Ihnen von Zeit zu Zeit von der Waterkant berichten damit sie sich das ganze Jahr auf ihren Urlaub bei uns freuen und demnächst vielleicht auch mit viel Hintergrundwissen diesen schönen Landstrich besuchen. (Sollten Sie spezielle Sachen interessieren, schreiben Sie uns; wir werden der Sache auf den Grund gehen und berichten)

Nun aber zum Kern dieses Artikels: viele von Ihnen, welche in den letzten Jahren hier Urlaub gemacht haben, werden bestimmt gestaunt haben. Denn vom ersten Spatenstich am 31.08.2004 bis heute wurden hier auf einer Gesamtlänge von 4097 m (die Brücke selbst 2831 m) rund 60.000 t Beton verbaut.

Wobei ich gerne bemerke, dass dies nicht die zweite Brücke ist, wie man gerne behauptet.
Der Traum von einer Brückenverbindung zwischen Rügen und dem Festland geht zurück bis in das Jahr 1813, ergo schon vor der Völkerschlacht zu Leipzig. Hier ließen die Schweden schon Schiffe miteinander verketten, um so den zügigen Nachschub sicher zustellen.
(Anmerkung für den Literaturfan, selbst Ernst Moritz Arndt beschrieb wie Riese Baldrich einen Damm bauen wollte.)

Aber wenden wir uns der Rügenquerung zu, die jeder einmal genutzt hat um seinen Sommer-urlaub auf Rügen zu verbringen, ob im Trabi (schon mit viel Stau) oder heute in einem klimatisierten Auto mit immer noch viel Stau.

Beinahe wäre die Brücke ein Tunnel geworden. Wenn man sich die ersten Planungen von 1928 anschaut, stellt man mit Erstauen fest, dass der Meeresspiegel mittels Fangdämmen abgesenkt werden sollte, um hier eine Röhre zu bauen. Aber zum Glück verbaute man, von 1934 bis 1936 dann lieber 11800 t Stahl und schuf so die größte geschweißte Brückenkonstruktion seiner Zeit
(Die Amerikaner konnten es übrigens nicht mal überbieten).

In der aktuellen, also der neusten Querung wurden übrigens 850 t Stahl allein für die Pylonen und noch einmal 140 t für die Litzen verbaut, insgesamt für die ganze Brücke 16.000 t Stahl).

Eingeschlossen in die bisherige Rügenquerung, ein für die Zeit gigantisches Bauwerk, war auch die Bahnverbindung, welche die Reisezeit von Berlin nach Stockholm damals um eine Stunde verkürzte. Das Interessante hier: die Brücke wurde bereits 1996 für 6 Mio € restauriert und nun baut die Bahn schon wieder, aber das ist eine andere Geschichte.

Nun zur aktuellen, alles überspannenden Brücke: also eigentlich, wenn wir hier genau sein wollen, sind es 6 Brücken, zumindest Teilbrücken. Mit Rücksicht auf die Kurzweil verzichte auf die genaue Beschreibung der einzelnen Teile und deren ingenieurspezifischen Highligth`s.
Sehen Sie es mir nach das ich mich auf das, für mich eindrucksvollste beschränke, das Mittelteil. Es ist ein 15 m breites Brückenteil, welches in 127 m an 18 m starken Litzen aufgehangen ist. Allen Caravanfreunden sei gesagt, laut Test dürfen Sie mit ihrem mobilen Ferienhaus auch bei Windstärke 9 noch den atemberaubenden Ausblick auf Rügen und bei klarer Sicht sogar bis Hiddensee (wenn Sie nach Rügen fahren aus dem linken Fenster schauen!!) genießen. Einheimische behaupten übrigens wenn Sie Hiddensee sehen, gibt es 3 Tage später Regen.
Also wünschen Sie sich diesen Ausblick lieber auf der Rückfahrt, dann haben Sie noch einen krönenden Abschluss.

Für alle diejenigen, welche jetzt richtig Lust bekommen haben, sich dieses Bauwerk aus der Nähe zu betrachten, die Stadt Stralsund bietet Führungen an. Allen Anderen, welche eher eine maritime Ader haben, empfehle ich die „Weiße Flotte“ zu bemühen und entweder eine Hafenrundfahrt zu machen oder mit der Fähre nach Altefähr überzusetzen. Ob Sie es mir glauben oder nicht der Ausblick ist fantastisch und es gibt in diesem verträumten Ort ein kleines Eiscafe (vom Anleger immer links am Strand lang), welches noch Original Softeismaschinen hat. LECKER !

Für Fragen, Sorgen, Meinungen, eigene Eindrücke bin ich jederzeit offen und begebe mich wieder auf die Suche nach spannenden Geschichten und Fotos auf die Insel.

MfG ihr Malte
 
(weitere Bilder zur Eröffnung folgen am morgigen Samstag)


 









 


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