Fußballspiel in Zwickau wegen Randale abgebrochen – Innenminister lädt zum Fußballgipfel ein
Zwickau/Dresden. Am Wochenende war es wieder einmal soweit. Randalierer verursachten am letzten Oberligaspieltag den Abbruch der Partie FSV Zwickau gegen Borea Dresden.
Nachdem Zwickauer Fans in der 30.Spielminute das Feld gestürmt hatten unterbrach der Schiedsrichter die Partie. Zum Wiederanpfiff kam es dann nach der Räumung durch die Sicherheitskräfte nicht, da der Referee die Sicherheit nicht gewährleistet sah. Grund für die Aktion der Zwickauer war die Sperrung des eigenen Fanblocks durch die Polizei nach einer nächtlichen Feier in dem Block. Im Zusammenhang mit den Aktionen im Stadion wurden 14 Anzeigen, insbesondere wegen Körperverletzung, Diebstahl und Beleidigung aufgenommen.
“Diese Exzesse von Gewalttätern werden wir nicht hinnehmen“, erklärte Sachsens Innenminister Markus Ulbig. “Das hat mit Sport nichts mehr zu tun. Ich fordere die Vereine auf, sich klar und deutlich von solchen sogenannten Fans zu distanzieren. Das gilt für alle Vereine in Sachsen. Es muss endlich Schluss sein mit diesen gewalttätigen Auseinandersetzungen. Wir wollen Fußball und keine Gewalt. Die große friedliche Mehrheit der Fans soll nicht durch eine kleine radikale Minderheit bestraft werden. Für Ende August werde ich daher alle Beteiligten erneut zu einem Fußball-Gipfel einladen.“
Auch der Vorstand des FSV Zwickau gab gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, dem Ehrenrat und der sportlichen Leitung des Vereins eine offizielle Erklärung heraus:
“Der Spielabbruch unseres letzten Heimspiels, nachdem ca. 50 sogenannte Fans das Spielfeld stürmten, bedauern wir gegenüber allen ehrlichen Anhängern des FSV Zwickau und den Besuchern des Spiels. Wir werden die an den Randalen Beteiligten mit einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs zur Verantwortung ziehen, in persönlichen Regress nehmen und bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen aus dem Verein ausschließen und Stadionverbote aussprechen. Mit den Spielern aller Altersgruppen, den Betreuern und Trainern sind wir in voller Übereinstimmung, dass es Keinem erlaubt ist, seine irrationalen und sportfeindlichen Aktionen zum Schaden des Vereins auszuleben.
Ein Jahr nach Abwendung der Insolvenz sind wir mit den Aktiven, unseren Partnern aus der Wirtschaft und den ehrlichen Anhängern dankbar, dass wir uns auf einen guten Weg begeben konnten. Jeder, der diesen Weg gefährdet, disqualifiziert sich selbst. Wir vollziehen mit den oben genannten Konsequenzen das Erforderliche für die rot-weiße Zukunft in Zwickau.“
(ine)