Sachsens Polizeipräsident Kretzschmar: Kommunikation ist Ihr wichtigstes Werkzeug
Zwickau. Am vergangenen Freitag wurden in Zwickau etwa 700 Anwärterinnen und Anwärter für den sächsischen Polizeidienst vereidigt.
Die rund 550 Schülerinnen und Schüler der Polizeifachschulen sowie knapp 160 Kommissarsanwärter und –anwärterinnen legten am 10. Januar 2020 in einer Feierstunde in der Zwickauer Stadthalle ihren Eid auf die Sächsische Verfassung ab. Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeis dankte den künftigen Polizisten für ihre Entscheidung, sich im Staatsdienst für den Schutz der Gemeinschaft einzusetzen. Die freiheitliche Grundordnung sei nicht selbstverständlich, sagte Findeis, es sei deshalb wichtig, Grundwerte wie Meinungs-, Versammlungs- oder Pressefreiheit zu schützen.
Zwickaus Oberbürgermeisterin Findeisen: Die Polizei ist wichtig für ein liebens- und lebenswertes Sachsen
Vor dem Hintergrund der immer wieder aufkommenden Diskussion um das Vertrauen in die sächsische Polizei mahnte Sachsens Innenminister Roland Wöller in seiner Festrede: “Ich erwarte, dass sie nicht nur im Dienst, sondern auch privat sich untadelig verhalten! Die Menschen vertrauen auf die sächsische Polizei, die Menschen vertrauen auf Sie.“ Er wies darauf hin, dass das Gewaltmonopol beim Staat liege, Vertrauen in die Polizei aber nur bei verantwortungsbewusstem Umgang mit dem Gewaltmonopol entstehe.
Landespolizeipräsident Kretzschmar: Ich darf Sie recht herzlich in der Familie der sächsischen Polizei begrüßen
Nachdem schon Innenminister Wöller davon sprach, dass gut ausgebildete, besonnene und umsichtige Polizisten für den Dienst gebraucht werden, vertiefte Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar diesen Gedanken. Das wichtigste Werkzeug des Polizisten sei die Kommunikation, so Kretzschmar und forderte die Schülerinnen und Schüler auf, jede Möglichkeit in der Ausbildung zu nutzen, Kommunikationsfähigkeiten zu üben.
Die Ausbildung an den Polizeifachschulen findet in Chemnitz, Leipzig sowie in Schneeberg statt und dauert zweieinhalb Jahre. Für ehemalige Wachpolizisten ist sie auf zwei Jahre verkürzt. Für die sieben neuen Mitglieder der Sportfördergruppe wird sie auf vier Jahre und fünf Monate gestreckt. Nach bestandener Laufbahnprüfung erfolgt die Ernennung zum Polizeimeister und die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Probe.
Etwa 700 angehende Polizistinnen und Polizisten legten in der Stadthalle Zwickau den Eid auf die Sächsische Verfassung ab
Das Studium an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) dauert insgesamt drei Jahre. Es gliedert sich in ein Grundstudium (zwei Semester), das auf dem Campus in Bautzen, und ein Hauptstudium (vier Semester), das auf dem Campus in Rothenburg/O.L. durchgeführt wird. Das Studium endet mit der Ernennung zum Polizei- oder Kriminalkommissar. Es wird der akademische Grad Bachelor of Arts verliehen, und es erfolgt die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Probe.
Der Vorbereitungsdienst CuIKD (Computer- und Internetkriminalitätsdienst) dauert zwölf Monate und endet bei erfolgreichem Abschluss mit der Ernennung zum Kriminalkommissar. Voraussetzung dafür ist ein vorausgegangener erfolgreicher Abschluss eines Studiums der Fachrichtung Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Informations- und Kommunikationstechnik (Studiengang Nachrichtentechnik) an einer Fachhochschule oder Hochschule.
Zum Jahr 2018 wurde die Anzahl der Ausbildungsplätze bei der sächsischen Polizei auf 700 Plätze pro Jahr erhöht, um den Bedarf an Polizisten zu decken. Die Zahl der Neueinstellungen stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an (2014: 314; 2015: 412; 2016: 521; 2017: 611; 2018: 700). Gegenwärtig gibt es im Freistaat Sachsen über 11.300 Vollzugsbeamte.
(ine)