Berlins Innensenator verbietet Neonazi-Vereinigung Frontbann 24

Die Polizei erschien am Donnerstagmorgen gegen 6:00 Uhr in Berlin Mariendorf beim mutmaßlichen Anführer der rechtsextremen Vereinigung, zeitgleich wurde auch in Berlin-Lichtenberg zugegriffen. In Lichtenberg durchsuchten die Beamten die Wohnung der ehemaligen NPD-Funktionärin Gesine H., sie soll mit "Frontbann 24" ebenfalls sehr stark verbunden sein.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte die Neonazivereinigung am Donnerstag vor dem Hintergrund bereits angekündigter Bekämpfung rechtsextremistischer Bestrebungen verboten. Polizei, Verfassungsschutz und Innensenator hatten bereits längere Zeit geplant die im Oktober 2008 in Berlin gegründete rechtsextreme Vereinigung aus dem Verkehr zu ziehen. Die Gruppierung war immer wieder durch Verherrlichung der NS-Zeit und deren Gruppierungen ins Visier der Ermittler geraten.
Wie es hieß wies bereits der Name deutlich auf die rechtsextreme Gesinnung hin. Im HJahr 1924 hatte Ernst Röhm, einer der führenden Nazis und langjähriger der SA eine Organisation mit dem Namen “Frontbann“ gegründet. Dort fanden die Mitglieder der SA und anderer rechtsextremer Verbände Unterschlupf, die nach dem gescheiterten Putsch von Adolf Hitler 1923 in München verboten wurden. Eindeutiger konnte die Namenswahl nun verbotenen Vereinigung “Frontbann 24“ nicht sein.
Bei den Durchsuchungen am Donnerstag kam auch eindeutig verfassungsfeindliches Propagandamaterial zum Vorschein. Gefunden wurden unter anderem Feuerzeuge, Kugelschreiber und Abzeichen mit Hakenkreuzen, Sticker mit SS-Runen, Hitler-Bilder und Reichskriegsflaggen.
Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt bereits seit Juli diesen Jahres gegen elf Personen, die Mitglied der Vereinigung sein sollen. Nach den nun zusätzlich erlangten Erkenntnissen wurden nun noch weiteren Strafverfahren eingeleitet.
(msc)