Neues Förderpaket zur Bildung benachteiligter Schüler
Projekte für Berufs- und Studienorientierung erhalten GeldKnapp 122 Millionen Euro sollen bis 2013 in zusätzliche Bildungsangebote für Jugendliche und Erwachsene fließen. Vor allem zur individuellen Förderung von lernschwachen und benachteiligten Schülern soll das Geld eingesetzt werden. Eine entsprechende Förderrichtlinie des Kultusministeriums bestätigte heute das Kabinett. 96,2 Millionen (Mio.) Euro davon stellt die Europäische Union zur Verfügung, 25,6 Mio. Euro der Freistaat. Förderanträge können mit Beginn des neuen Schuljahres 2007/2008 gestellt werden. Teilweise werden der Antragsstellung Ideenwettbewerbe vorgeschaltet. "Mit dem Förderprogramm betritt Sachsen Neuland in der Bildungsarbeit. Ein vergleichbares Förderpaket hat es zuvor nicht gegeben", sagte Kultusminister Steffen Flath.
Mit rund 72,1 Mio. Euro wird ein Großteil der Gesamtsumme für gezielte Fördermaßnahmen zur Verbesserung des Schulerfolgs bereitgestellt. Gefördert werden zum Beispiel Schülercamps für lernschwache Jungen und Mädchen, Projekte für abschlussgefährdete Hauptschüler, schulartübergreifende Fördermaßnahmen für drohende Schulverweigerer sowie Ferienakademien für Schüler mit Spitzenleistungen. Darüber hinaus sollen rund 29,5 Mio. Euro an Projekte zur Berufs- und Studienorientierung gehen. Dadurch sollen unter anderem Netzwerke zur Berufsorientierung entstehen und Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen unterstützt werden. Zudem sieht die Förderrichtlinie eine Unterstützung von funktionalen Analphabeten vor. 8,3 Mio. Euro und damit um ein Vielfaches mehr als im vorangegangenen Förderzeitraum 2000 bis 2006 stehen für Alphabetisierungskurse zur Verfügung.
Kultusminister Steffen Flath begründet das Förderpaket mit der demografischen Entwicklung in Sachsen. Zum einen stünden wegen des Bevölkerungsrückganges immer weniger potenzielle Arbeitskräfte zur Verfügung, zum anderen werde der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften weiter zunehmen. "Diese Situation wird Sachsen nur bewältigen können, wenn das Potenzial der hier wohnenden Menschen optimal gefördert wird", so Flath. Möglichst alle Schüler müssten durch eine intensive Förderung zu einem ihrer Leistungsfähigkeit entsprechenden Bildungsabschluss geführt und auf das Berufsleben vorbereitet werden. "Jeder zählt, auf niemanden kann Sachsen verzichten", sagte Flath.
(SMK/ Matthias Süßen)