Anne-Frank-Ausstellung in der Kongresshalle Leipzig
Leipzig. Ab dem kommenden Montag, dem 4.März, erwartet die neue Ausstellung der Anne-Frank-Stiftung ihre Besucher in der Kongresshalle am Leipziger Zoo.
Lange war unklar, ob die Ausstellung in Leipzig überhaupt gezeigt werden kann, erzählt Elke Urban, Leiterin des Schulmuseums Leipzig. “Es war eine abenteuerliche Suche nach einem geeigneten Ausstellungsraum“, so Urban. “Ich danke Jörg Junhold und dem Zoo Leipzig, dass wir diese Räume kurzfristig zur Verfügung gestellt bekommen haben.“ Erst eine Woche vor der Ausstellungseröffnung war entschieden, dass die Kongresshalle zur Verfügung steht. Dort gehen in Kürze die Bauarbeiten weiter und hätten dann eine Nutzung unmöglich gemacht. “Ich wünsche der Ausstellung viele Besucher“, sagte Zoodirektor Junhold in seiner Eröffnungsrede. “Und ich freue mich, dass wir kurzfristig einspringen konnten dieser Ausstellung eine Heimat zu geben.“
Die Ausstellung “Seine Anne – Ein Mädchen schreibt Geschichte“ soll nicht einfach nur die Geschichte von Anne Frank wiedergeben. Bewusst wählten die Macher der Ausstellung, allen voran Thomas Heppener vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, ein Zitat aus Anne Franks Tagebuch als Motto: “Wie herrlich ist es, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt langsam zu ändern!“ Die Ausstellung schlägt vielmehr einen Bogen von den Erlebnissen Anne Franks in Amsterdam zu den aktuellen, tagtäglichen Fragen, mit denen sich Jugendlich konfrontiert sehen. Zitate des Tagebuchs werden in den Kontext der Gegenwart gestellt und sollen zum Nachdenken und Diskutieren anregen.
Wer bin ich? Was kann ich bewirken? Wer sind wir? Wen schließe ich aus? Diese Fragen werden im aktuellen Teil der Ausstellung in Bildern und Filmen thematisiert und sollen die Besucher zu eigenem Engagement im täglichen Leben ermutigen. Um das Thema gerade dem jungen Publikum nahe zu bringen wird auf das Konzept “Jugendliche begleiten Jugendliche“ zurückgegriffen. Schulklassen und Gäste werden von jungen Ausstellungsbegleiterinnen und –begleitern ab 16 Jahren durch die Ausstellung geführt.
“Die Lebensgeschichte von Anne Frank soll die Augen öffnen für den Blick auf Neonazis, Antisemitismus und Ausgrenzung in unserer Zeit“, sagt Thomas Heppener. “Es geht um die Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Und diese Diskussion soll die Ausstellung anregen.“
Die Ausstellung “Deine Anne – Ein Mädchen schreibt Geschichte“ ist vom 4.März bis zum 6.April in der Kongresshalle am Zoo Leipzig zu sehen. Sie ist Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Für Gruppenführungen sind tägliche Termine um 9, 11, 13 und 15 Uhr vorgesehen.
Im Rahmenprogramm der Ausstellung wird zudem mit Justin Sonder am 19.März um 11 Uhr ein Überlebender des KZ Auschwitz zu einem Gespräch mit Elke Urban erwartet.
(ine)