Studenten besetzen das Rektorat der Universität Leipzig

Heute Mittag waren es etwa 50 Studenten, die das Rektorat besetzten. Im Laufe des Tages wurde ihre Zahl größer, zu Hochzeiten waren es wohl etwas mehr als 100 Besetzer, die an einem Forderungskatalog arbeiteten, der veröffentlicht und dem Rektor vorgelegt wurde. Die zehn Forderungen sehen wie folgt aus:
1. Keine allgemeinen und versteckten Studiengebühren
2. Umfassender Bestandsschutz für die auslaufenden Studiengänge
3. Garantie für die Studierbarkeit der neuen Studiengänge
4. Bereitstellung selbstverwalteter studentischer Räume
5. Reduzierung der Prüfungslast, Abschaffung von Multiple-Choice-Klausuren, Verbot von Anwesenheitskontrollen
6. Erhalt und Ausbau der “Kleinen Fächer“ zur Wahrung der Fächervielfalt
7. Umgehende Besetzung aller Lehrstühle
8. Ein/e studentische/r Konsul/in als studentische Vertretung mit Antrags- und Rederecht im Rektorat und Hochschulrat, der/ die bei allen Sitzungen anwesend sein muss
9. Einstellung der HRK-Finanzierung von Seiten der Universität
Die zehnte und letzte Forderung betrifft die sofortige schriftliche Positionierung und umgehende Umsetzung der 9 Forderungen. Die Besetzer verlangen den Rücktritt des Rektorats, falls den Forderungen nicht nachgekommen wird.
Die Studenten betonten, dass sie den Dialog mit dem Rektor suchen und auch alle anderen interessierten Universitätsmitarbeiter zum Dialog eingeladen sind. Die bisherige Situation beschreiben sie als unbefriedigend, da der Weg über die regulären Kommunikationsstränge nicht erfolgversprechend war.

Für den heutigen Abend war noch einmal zu einem offenen Plenum eingeladen. Parallel zur Rektoratsbesetzung wird es am Dienstag zu einer Demonstration von Studenten kommen. Beiden ist eins gemeinsam: Zweifel an der Legitimität der Rolle, die sich die in Leipzig tagende Hochschulrektorenkonferenz selbst zuschreibt – die Richtlinienkompetenz in Sachen Universitätsentwicklung.
Die Besetzung des Rektorats soll so lange fortdauern, bis der Rektor auf die Studenten zugeht.
(ine)