Uni Leipzig: Computer verdrängt bei Jugendlichen andere Medien
Leipzig. Das Internet ist bei Jugendlichen als zentrales Medium weiter auf dem Vormarsch, so eine Studie der Uni Leipzig. Längst sei das Internet für Jugendliche nicht mehr nur ein Medium, mit dem sie sich informieren oder mit anderen kommunizieren. Inzwischen würden sie online auch ihre Lieblingsmusik hören, Videos oder Serien anschauen.
"Alte" Medien wie die Stereoanlage oder den Discman würden dagegen immer weiter ins Hintertreffen geraten, so die Leipziger Forscher. Ihre Studie basiert auf auf einer Onlinebefragung von mehr als 5.000 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren. Dabei wurde die Nutzung der multifunktionalen Medien Computer, Internet und Handy durch Jugendliche untersucht. Daneben wurde gefragt, wie die Jugendlichen ihr Interesse für Musik, Computerspiele, Filme und Fernsehsendungen über verschiedene Medien hinweg verfolgen.
Im Ergebnis der Studie sei festzutellen, dass Jugendliche, wenn sie heute Musik hören, meist auf mp3 Dateien zurückgreifen. Immer häufiger nutzen sie dafür den heimischen PC oder mit mobilen Playern - oder sie greifen gleich auf das Internet zu: 78 Prozent der befragten Jugendlichen hören zum Beispiel Musik oft am PC, während nur 36 Prozent oft den CD-Player zum Musikhören nutzen.
Besonders beliebt bei den Jugendlichen seien Onlinevideos auf Portalen wie YouTube, Clipfish oder MyVideo, heißt es. Der Anteil der Jugendlichen, die auf diesen Portalen oft Musik hören, wird mit 40 Prozent angegeben. Überraschendes Ergebnis: Dabei werden nicht nur Videos, die von den Nutzer selbst produziert wurden (wie private Spaßvideos), sondern auch Inhalte der 'alten' Massenmedien angesehen.
Wie es weiter heißt, beobachte die Uni Leipzig seit fünf Jahren die Entwicklung der Medienkonvergenz, das heißt, das Zusammenwachsen von vormals getrennten Medienbereichen und Übertagungswegen. Im Mittelpunkt stehe dabei die Relevanz dieser Entwicklung für Jugendliche.
(msu)