Ex-Radprofi Grischa Niermann gesteht EPO-Doping
Leipzig. Grischa Niermann, bis vor kurzem Radprofi in Diensten des niederländischen Teams Rabobank, hat zugegeben, in den Jahren 2000 bis 2003 mit EPO gedopt zu haben.
Wie der niederländische Radsportverband KNWU mitteilte, wird der aus Hannover stammende Niermann ab 15.Februar für sechs Monate gesperrt, obwohl das Doping nach WADA-Recht bereits verjährt ist. Der lange Jahre für das niederländische Team Rabobank als Profi fahrende Niermann ist seit dem 1.Januar 2013 direkter Angestellter des Radsportverbandes.
Sein Geständnis wurde KNWU zufolge an die zuständige Kommission zur weiteren Bearbeitung weiter geleitet. “Alle weiteren relevanten Informationen werde ich den Anti-Doping-Autoritäten und Kommissionen mitteilen", wird Niermann auf der KNWU-Homepage zitiert. Seit 2003 habe er keine Dopingmittel eingenommen und versucht, den Nachwuchsfahrern bei Rabobank ein Vorbild zu sein. Noch vor kurzem hatte Niermann in einem Interview mit der Neuen Presse aus Hannover abgestritten, gedopt zu haben oder Dopingmittel angeboten bekommen zu haben.
Huib Kloosterhuis, Direktor des Verbandes KNWU sieht der Zukunft trotzdem positiv entgegen. Er halte es für mutig von Niermann, über das Doping zu sprechen, so Kloosterhuis. Er habe Vertrauen in Niermann als Leiter des Rabobank Development Teams.
Grischa Niermann nahm in seiner Karriere neunmal für Rabobank an der Tour de France teil, darunter auch in den Jahren 2000 bis 2003, für die er jetzt das Doping gestand. Zudem startete er viermal beim Giro d’Italia und fünfmal bei der Spanienrundfahrt. Nach der Spanienrundfahrt 2012 beendete er seine aktive Laufbahn und ging als Nachwuchstrainer in das Rabobank Development Team, das später vom Radsportverband übernommen wurde.
Rabobank war seit Mitte der 1990er Jahre als Großsponsor im Radsport tätig, unter anderem als namensgebender Sponsor eines Profiteams. Im Zuge der Enthüllungen um Lance Armstrong zog sich Rabobank weitgehend aus dem Radsport zurück.
(ine)