Der Trabant- ein Kultauto lässt sich feiern
Grund zum feiern haben in diesem Jahr alle Trabant-Fans, denn der Produktionsbeginn des ostdeutschen Kult-Autos jährt sich zum 50. Mal. Ursprünglich war er als Gegenentwurf zum VW-Käfer geplant. Das Politbüro beschloss 1954, einen neuen, preiswerten und robusten Kleinwagen in Auftrag zu geben. Dabei gab es auch die technischen Daten vor. So sollte der Wagen ein Gewicht von maximal 600 kg haben und der Verbrauch von 5,5 l pro 100 km nicht überschreiten. Der Preis sollte bei einer Jahresproduktion von 12.000 Stück nicht mehr als 4.000 Mark betragen und die Außenhaut aus Kunststoff gefertigt sein, da normalerweise benötigte Blechteile in der DDR relativ rar und teuer waren.
Noch im selben Jahr wurde ein Prototyp vorgestellt, der "P50". Ab 1957 begann die Serienproduktion. Im selben Jahr erhielt der Trabant nach einer Umfrage seinen Namen. Er leitet sich von dem ersten erfolgreich gestarteten Satelliten "Sputnik" ab, was ebenso wie Trabant Begleiter oder Weggefährte bedeutet. Bis 1991 wurden 3.051.385 Fahrzeuge gebaut, das endgültige Aus kam 1991. In den folgenden Jahrenverschwand der liebevoll "Rennpappe" genannte PKW weitgehend von den Straßen. Heute gilt der "Trabi" eher als Kultauto und zahlreiche Fanclubs würdigen sein Andenken.
Für alle Freunde des "Trabi" bietet sich am Wochenende die Gelegenheit, an den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Produktionsbeginns teilzuhaben. Bereits zum neunten Mal findet vom 27. bis 29. Juli das Trabitreffen auf dem Hermsdorfer Rathausplatz statt. Das Fest rund um die ostdeutschen Automobile von der Sektion "Thüringer Holzlandpappen" des Motorsportclub Holzland Hermsdorfer Kreuz e.V. zog zuletzt um die 150 Fahrzeuge in die Region. Die Teilnehmer nehmen bis zu 500km auf sich, um nach Hermsdorf zu kommen. So konnten in der Vergangenheit Autos aus Dortmund, Mönchengladbach oder auch München begrüßt werden. Der Großteil kommt jedoch aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Während der Freitag hauptsächlich der Anreise gewidmet ist, wird am
Samstag den Fahrern und den Autos einiges abverlangt. Am frühen
Nachmittag beginnen die Wettbewerbe rund um den Trabant, an denen sich
übrigens alle Besucher beteiligen können. Dabei kommt es unter anderem
auf körperliches und geistiges Geschick, zum Teil auch auf Kraft an.
Parallel dazu läuft die Bewertung der Fahrzeuge durch eine fachkundige
Jury. Die 3 Hauptkategorien sind schönste Limousine, schönster Kombi
und das schönste Cabrio. Aber auch besonders gelungene Umbauten oder
gut erhaltene IFA-Fahrzeuge haben Chancen auf einen Platz auf dem
Treppchen. Für den Nachwuchs gibt es neben einer Hüpfburg und Spielecke
die Möglichkeit an Kinderwettbewerben teilzunehmen.
Am Haupttag der Veranstaltung, dem Samstag, werden Ersatzteile und
Trabi-Fanartikel ganztägig von angereisten Händlern angeboten.
Angekündigt hat sich ebenfalls wieder der Softeis-Trabi, der für die
nötige Erfrischung sorgt. Besucher und Trabifahrer können sich im
Festzelt mit Speisen und Getränken stärken. Das Team des MC Holzland
Hermsdorfer Kreuz e.V. sorgt in bewährter Weise für das leibliche Wohl
aller Anwesenden. Das Discoteam Beatmaster unterhält die Gäste mit
einem bunten musikalischen Programm.
Am Sonntag starten etwa 15
Teams am Sonntagmorgen zur Orientierungsfahrt durchs
Holzland. Eine Strecke von ca. 40 Kilometern ist dabei nach Bordbuch zu
fahren. Unterwegs sind einige Fragen zu beantworten.
Für die Teilnehmer ist eine Startgebühr in Höhe von 10,- Euro pro
Fahrzeug zu entrichten. Für Besucher ist der Eintritt frei. Neben
Trabis sind auch andere Fahrzeuge des IFA-Vertriebs der ehemaligen DDR
herzlich willkommen. Vom Simsonroller bis zum W50 sind alle Automobile
gern gesehen.
(Thüringer Holzlandpappen/msu)