Neue Struktur der Polizeidirektion Leipzig vorgestellt
Leipzig. Die Präsidenten der Polizeidirektionen Leipzig und Westsachsen , Bernd Merbitz und Horst Schröder, präsentierten am gestrigen Donnerstag die Struktur der ab 1.Januar vergrößerten Polizeidirektion Leipzig.
Zum 1.Januar 2013 tritt eine Neustrukturierung der sächsischen Polizei in Kraft. Aus den derzeit sieben Polizeidirektionen Dresden, Leipzig, Chemnitz-Erzgebirge, Südwestsachsen, Westsachsen, Oberlausitz-Niederschlesien und Oberes Elbtal-Osterzgebirge werden dann fünf Direktionen: Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Görlitz.
Die neue Polizeidirektion Leipzig entsteht im Wesentlichen aus der Zusammenlegung der jetzigen Direktionen Leipzig und Westsachsen. Das bisher zu Westsachsen gehörende Revier Döbeln wird allerdings an die Polizeidirektion Chemnitz abgegeben. Damit wird die Polizeidirektion Leipzig künftig die größte Polizeidirektion Sachsens sein, sie untergliedert sich in 6 Polizeireviere in Delitzsch, Eilenburg, Torgau, Oschatz, Grimma und Borna sowie 4 Reviere in Leipzig. Nachgeordnet gehören zur Direktion Leipzig 30 Polizeistandorte. Diese setzen sich aus den bisherigen Polizeiposten und den ehemaligen Polizeireviere in der Fläche zusammen. Insgesamt werden in der Polizeidirektion Leipzig 2.877 Personen arbeiten. Bis zum Jahr 2025 sollen es 2.440 sein.
Der derzeitige Leiter der Polizeidirektion Leipzig, Bernd Merbitz, wird auch die vergrößerte Direktion führen. Neben der erforderlichen Aufklärungsarbeit sieht Merbitz auch die Präventionsarbeit als Aufgabe seiner Beamten an. “Ich glaube an die Aufgabe der Prävention“, so Merbitz. “Die Polizei muss auch weiter fachspezifische Arbeit leisten.“ Auch bürgernähere Arbeit wird wohl künftig wieder mehr gefordert sein. So versprach Merbitz, Polizisten in Zukunft wieder häufiger zu Fuß auf Streife zu schicken. “Es wird langsam wieder Zeit, dass wir uns mit Fußstreifen befassen und die Beamten nicht nur durch die Stadt fahren“, beschrieb Merbitz seine Idee von Polizeipräsenz. “Und: Leipzig braucht eine Fahrradstaffel!“
Zudem bekannte sich Merbitz zu einem neuen Umgang mit den Bürgern und Unternehmen Leipzigs. Mit den Unternehmen und der Stadtverwaltung strebt er eine Sicherheitspartnerschaft an, die Bürger sollen offen über die Polizeiarbeit informiert werden. “Heimlichkeit führt nur zu Spekulationen“, so Merbitz. “Ich habe doch selbst das größte Interesse daran, dass unsere Arbeit bekannt wird.“
Zwei weitere Schwerpunkte seiner Arbeit werden Augenscheinlich die Bekämpfung von Gewaltkriminalität und Rechtsextremismus sein. “Es ist unsere Stadt! Unsere Stadt soll nicht durch Kriminalität und Rauschgift in Verruf kommen“, so Merbitz. “Das hat unsere Stadt nicht verdient.“ In seiner Funktion als Leiter des Operativen Abwehrzentrums, dass sich mit Rechtsextremismus in Sachsen beschäftigt, werde er “den Rechtsextremisten in Sachsen auf die Füße treten“.
Zunächst steht für Bernd Merbitz und seine Beamten aber in der alten Struktur noch eine Silvesternacht bevor. Hier deutete er an, dass der Polizeieinsatz auf Deeskalation ausgerichtet werde. Man hoffe auf ein friedliches Silvester für alle Beteiligten. “Ich bin bereit darüber nachzudenken, dass nicht immer Polizei in Connewitz sein muss“, sagte Merbitz im Hinblick auf einen der typischen Leipziger Brennpunkte zum Jahreswechsel. “Und ich wünsche mir, dass irgendwann meine Polizisten auch mal mit ihren Familie Silvester feiern können.“
(ine)