Erklärung des Leipziger SPD-Vorsitzenden zur gescheiterten Abwahl des Kulturbürgermeisters Michael Faber
Leipzig. Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Leipzig, Michael Clobes, erklärte nach Bekanntgabe des Ergebnisses der Abstimmung über die Abwahl des Leipziger Kulturbürgermeisters Michael Faber:
“Ein Politiker muss erkennen, wann seine Zeit abgelaufen ist und das ist bei Herrn Faber definitiv der Fall. Wer in zwei Wahlgängen in dieser Form das Misstrauen ausgesprochen bekommt, sollte dieses Zeichen zu deuten wissen und seine Konsequenzen ziehen. Von den Intendanten der großen Bühnen, der freien Szene über den Oberbürgermeister bis hin zu einer satten Mehrheit im Stadtrat haben Herrn Faber alle wichtigen Institutionen der Stadt das Vertrauen entzogen. Herr Faber wird in der Kulturpolitik dieser Stadt keine wichtige Rolle mehr spielen. Leider haben dies weder er noch die Fraktion der Linkspartei begriffen, die sich dessen Rettung auf die Fahne geschrieben hat. Die Linkspartei hatte es in der Hand, ihrem Kandidaten eine goldene Brücke zu bauen und das Trauerspiel zu beenden. Die Abwahl wäre für alle Beteiligten das Beste gewesen. Herr Faber hätte eine ordentliche Existenzsicherung durch Fortzahlung eines großen Teils seiner Bezüge und der Stadt wäre ein ordentlicher Neuanfang in der Kulturpolitik möglich.
Es wird von den Leipzigerinnen und Leipzigern nicht verstanden, wenn Herr Faber in den nächsten fünf Jahren nur noch seine Zeit absitzt und bei der Leitung eines Minidezernates ein ordentliches Bürgermeistergehalt einstreicht. Dennoch wird sein Amt in den nächsten fünf Jahren kein leichtes sein, denn jeder öffentliche Auftritt wird sicher ein Spießrutenlauf. Er kann dann aber noch öfter ohne Handy nach Paris jetten, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ihn dort jemand erreichen will, ist nicht mehr so hoch.“
(ine)