Erstmals Mutante des SARS-CoV-2-Virus in Leipzig nachgewiesen
Leipzig. Im Rahmen eines Routinescreenings am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist in Leipzig erstmals eine Mutante des Corona-Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen worden. Dabei handelt es sich um die in Südafrika verbreitete Virusvariante.
Der Nachweis erfolgte der Meldung des UKL zufolge bei einer Person, die ambulant im Klinikum behandelt wurde. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Virusvariante, die in Südafrika häufig ist und mehrere Mutationen in seinem Spikeprotein trägt. Bereits sei seit dem 17. Dezember 2020 werden alle SARS-CoV-2- positiven Proben aus den wöchentlich etwa 4000 Testungen am Universitätsklinikum auf Hinweise einer Mutation untersucht. Wird diese festgestellt, erfolgt eine weitere, genauere Untersuchung der jeweiligen Proben durch gezielte Sequenzierung von Teilabschnitten der Erbinformation des Virus. Auf diese Weise wurden bereits mehr als 600 positive Proben am UKL-Institut genauer untersucht, allerdings lag bislang in keinem weiteren Fall eine Mutation vor.
“Eine vollständige Sequenzierung des Virusgenoms der nun nachgewiesenen Virusvariante ist in Arbeit“, erläutert Dr. Corinna Pietsch, kommissarische Leiterin der Virologie am UKL, das weitere Vorgehen. “Diese aufwändige Untersuchung wird zukünftig übrigens auch bei anderen am UKL detektierten Coronaviren stichprobenartig erfolgen. Die Vorbereitungen dafür laufen aktuell.“
Im Falle der jetzt festgestellten Virusvariante muss nun unter anderem geklärt werden, ob weitere Personen ebenfalls mit dem mutierten Virus infiziert sind. “Daten aus anderen Ländern weisen darauf hin, dass diese Virusvariante ansteckender und damit letztendlich leider für die Bevölkerung auch gefährlicher ist, weil sich mehr Menschen infizieren und erkranken“, so Dr. Pietsch. “Zudem gibt es erste Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigt sein könnte.“
Aktuell sind in Leipziger Krankenhäusern 305 COVID-19-Patienten in Behandlung, 104 davon am UKL. Insgesamt wurden seit März 2020 am UKL 468 Patienten aufgrund einer COVID-Erkrankung behandelt, 143 davon sind verstorben.
(ssc)